Hilfsmittel im barrierefreien Garten

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Bereits im Februar jeden Jahres legen die ganz Entschlossenen unter den Hobbygärtnern ihre Frühbeete an, wühlen in der Erde und ziehen Stecklinge von Kräutern, Früchten und Gemüsen. Verschiedene Gartengeräte können für Querschnittgelähmte an Baum und Beet von großer Hilfe sein.

Bewässern

Wer Gemüse anbaut oder Pflanzen in Containern kultiviert, wird es bei warmem Wetter täglich tun müssen: Gießen. Die vorteilhafteste, allerdings auch die teuerste Lösung im barrierefreien Garten, bieten Bewässerungsanlagen. Dieses besteht aus einzelnen Sprinklern, die gezielt in Beeten, Blumenkästen und Pflanzkübeln gesteckt werden und per Knopfdruck oder ggf. auch per Zeitschaltuhr bedient werden. Auch ein Bewässerungssystem für Rasenflächen ist möglich. In beiden Fällen ist es besonders für querschnittgelähmte Fußgänger wichtig darauf zu achten, dass die Düsen nicht die Gartenwege gleich Mitbewässern, da andernfalls die Rutschgefahr im Garten erhöht wird.

Billiger ist natürlich die althergebrachte Gießkanne, die es in verschiedenen Größen gibt. Dabei ist zu beachten, dass eine befüllte Gießkanne je nach Füllmenge ein erhebliches Gewicht erreichen kann. Am sinnvollsten ist es große Kannen zu verwenden, diese aber nur bis zur Hälfte oder zu Dreiviertel zu füllen, damit ein unbeabsichtigtes Überschwappen vermieden wird. Gießkannen gibt es im Handel mit ergonomischen Griffen, um bei eingeschränkter Handfunktion einen sichereren Griff zu gewährleisten, kann man aber, wie bei anderen Gartengeräten auch, einfach Tapes verwenden.

Gartenschläuche sind ein Problem, und zwar nicht nur, weil sie im Gebrauch schwer und unhandlich sind. Egal wie sorgfältig man sie aufrollt, man kann sicher sein, dass, wenn man das nächste Mal hinschaut, sie sich um den Rasenmäher, zwei Harken und Schaufeln und schlimmstenfalls noch um den Hund gewickelt haben. Vermeiden kann man solches Unheil, wenn man Schlauchsysteme verwendet, die sich ähnlich wie elektrische Kabel auf einer Trommel auf- bzw. abrollen lassen. Relativ neu sind Spiralschläuche und Schläuche, die sich auf das dreifache ihrer Länge ausdehnen, sobald Wasser in sie einströmt und sich wieder zusammenziehen, sobald der Zufluss gestoppt wird. Sie wiegen ungefüllt gerade mal ca. ½ Kilogramm, sind in verschiedenen Längen erhältlich und werden wahlweise auch auf einer Trommel geliefert.

Spritzen und Teleskop spritzen können in Kombination mit Schläuchen verwendet werden und stellen sicher, dass auch jene Pflanzen genug Feuchtigkeit abbekommen, die in Kübeln, ebenerdigen Beeten oder Hochbeeten in den hinteren Reihen stehen. Sie können je nach Modell die Reichweite um bis zu 1,5 Metern erhöhen und können mit Düsen und Aufsätzen versehen werden, die sie in ihrer Funktion nochmals verändern (Pflanzen können z. B. mithilfe einer Zerstäuberdüse eingenebelt werden). Den Wasserstrom kontrolliert man dabei z. B. mit einem Trigger-Release System, das auch bei eingeschränkter Handfunktion einfach bedient werden kann.

Graben und Bepflanzen

Um im Erdreich zu wühlen, braucht man neben dem Wunsch sich dreckig zu machen verschiedene Gerätschaften. Diese Werkzeuge, wie Spaten, Hacken und Harken, sollten an die evtl. gegebenen Einschränkungen der Handfunktion und Reichweite angepasst und ggf. mit einem Teleskopstiel versehen sein.

Handwerkzeuge wie Grabegabeln, Handspaten, Pflanzkellen und Steckhilfen (z. B. Platzhölzer) sind für unter fahrbare Hochbeete gut geeignet, und es gibt sie mit verschiedenen Griffformen und -breiten von mehreren Anbietern. Der Hersteller PETA (nicht verwandt oder verschwägert mit der Tierschutzorganisation) bietet Handwerkzeuge wahlweise mit einer speziellen Unterarmfixierung an, um die Gartenarbeit bei verminderter Armkraft zu erleichtern. Für Gärtner, die schon komplett mit Gartengeräten ausgerüstet sind und diese an eine eingeschränkte Handfunktion und/oder Kraft anpassen mochten, können die Griffe und Unterarmfixierungen auch als Adaption angebracht werden.

Das Graben kann evtl. erleichtert werden, wenn beim Anlegen der Beete darauf geachtet wird eine lockere, leichte Erde einzusetzen. Der Kraftaufwand beim Bearbeiten wird dadurch erheblich reduziert.

Schneiden und Pflegen

Wenn die Beete erst einmal angelegt sind und die Saat gesät ist, muss das wuchernde Grünzeug gehegt und gepflegt werden.  Mit Werkzeugen mit langen Stielen lässt sich am besten die Reichweite erhöhen; leichter zu greifen sind sie, wenn die Griffe mit Tape umwickelt sind.

Zum Beschnitt kleiner Ziergehölze und Obstbäume eignen sich lange Astscheren oder Astscheren mit Teleskopstiel. Handscheren gibt es mit ergonomisch geformten Griffen oder z. B. mit Rollgriffen, die mit weniger Kraft zu bedienen sind.

 

Wenn es um das Ernten und Greifen geht, können Greifhilfen die Reichweite verbessern. Produkte wie der Gardengripper greifen alles von Äpfeln, die geerntet werden, bis zu Unkräutern, die aus dem Erdreich gezogen werden sollen. Wer zum Jäten in Bodenbeeten den Rollstuhl verlassen möchte, schafft evtl. ein Kniekissen oder -bänkchen mit seitlichen Griffen an. Besonders interessant für Blumenliebhaber ist vielleicht der „Cut and hold Flower Gatherer“, mit dem der Stiel einer Blume geschnitten werden kann, ohne dass das Werkzeug seinen Halt an der geschnittenen Blüte verliert, wodurch sie gleich aus Busch, Beet oder Rabatte entfernt und dorthin gebracht werden kann, wo man sie haben möchte.

Um den Rasen frei von Laub zu halten, verwendet man Rechen und Harken mit individuell einstellbarer Stiellänge. Wer mit viel Laub auf einer großen Fläche zu kämpfen hat, könnte sich für die Anschaffung eines Laubsaugers interessieren. Hierbei sollte ein kleines, leichtes Modell gewählt werden, um ein weniger großes Gewicht befördern zu müssen.

Die Einsatzmöglichkeiten von Mährobotern werden im Beitrag: Der barrierefreie Garten beschrieben.

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